Wir sind Dafür! – Städtische Sekundarschule Rahden nimmt an interkultureller Woche teil!
„Wir sind Dafür!“ war das Motto der interkulturellen Woche in Rahden. Es wurden die verschiedensten Veranstaltungen durch die Stadt Rahden organisiert, um die Kulturen einander bekannt zu machen und näher zu bringen. An einigen dieser Veranstaltungen hat auch die Städtische Sekundarschule Rahden mit Schülerinnen und Schülern sowie mit Lehrkräften teilgenommen.
Das Bild unserer multikulturellen Gesellschaft zeigt sich in der Öffentlichkeit, also auf den Straßen unserer Stadt, aber ganz besonders auch an den Schulen. Multikulturalität steht hier nicht zur Debatte oder muss diskutiert werden – Multikulturalität wird hier gelebt. Das Bild des Schulalltags ist geprägt von Individualität. Junge Menschen dürfen sich frei entfalten und bringen dafür unterschiedliche Voraussetzungen und Einflussfaktoren mit. Diese können verschiedene Religionen, Herkunftsländer oder bestimmte Traditionen sein, die sich regional unterscheiden.
In der interkulturellen Woche konnten die Schülerinnen und Schüler durch gezielte Gespräche und Mitmach-Aktionen ihre eigene Stadt und deren Traditionen und Kulturen in vielen Facetten kennenlernen.
Am Donnerstag konnten dank der Organisation des CVJM Rahden Jutetaschen mit den beliebten Rahden-Symbolen des bekannten Gulli-Deckels auf dem Kirchplatz bedruckt werden. Dabei wurden auch die „Sehenswürdigkeiten“ von Rahden wiedererkannt. „Dass das so cool aussieht, hätte ich nicht gedacht!“, äußerte ein Schüler erstaunt. Im Anschluss wurde ein gemeinsames Foto mit den gedruckten Taschen aufgenommen.
Bereits am Mittwoch suchte eine andere Klasse auf dem Wochenmarkt das Gespräch zu muslimischen kopftuchtragenden Frauen. Während einige Schülerinnen und Schüler aus dem eigenen familiären Hintergrund schon Erfahrungen mitbrachten, waren andere über die Ablehnung erschrocken, die den Frauen, die ein Kopftuch tragen, häufig entgegen gebracht wird. Dazu bemerkte eine Schülerin schockiert: „Es ist einfach unglaublich, was manche Menschen jeden Tag erleben. Ich wüsste gar nicht, wie ich damit umgehen sollte.“ Im Gespräch wurde aber auch deutlich, dass das Tragen eines Kopftuches nicht nur im muslimischen Glauben eine Tradition darstellt und Schülerinnen und Schüler sogar von eigenen Verwandten oder Bekannten berichten konnten, die in christlichen Glaubensrichtungen Kopftücher oder Gebetsschleier tragen. Im Anschluss an die aufschlussreichen Gespräche konnten noch gemeinsame Ziele und mögliches Handeln zusammengetragen und definiert werden. Besonders durch diese persönlichen Erfahrungen wurden die anwesenden Schülerinnen und Schüler darin bestärkt, der Gesellschaft, in der sie leben, mit einem offenen Blick zu begegnen.
Einige Schülerinnen rundeten ihre erlebnisreiche Woche mit der Teilnahme am interkulturellen Frauenfrühstück im Gemeindehaus ab. Bei dem Mitbring-Büffet kam es zu einem regen Austausch über die Traditionen, während man sich durch köstliche Speisen zahlreicher Regionen probieren konnte. Auch die Schülerinnen beteiligten sich selbstverständlich und brachten traditionelle Gebäcke, selbstgemachte Marmeladen oder Rohkost aus dem eigenen Garten mit. Für die Mädchen besonders nachhaltig war sicherlich die große Wertschätzung, die ihnen von den meist älteren Frauen beim Frühstück entgegengebracht wurde. Sich selbst bei dieser Veranstaltung durch etwas Mitgebrachtes zu präsentieren, kostete einige zunächst Überwindung, führte im Nachgang aber zu strahlenden Gesichtern und großem Selbstwertgefühl.
Die interkulturelle Woche in Rahden war aber auch durch Nachmittags- und Abendveranstaltungen geprägt, die von einigen Lehrkräften besucht worden sind. Im Leitbild der Schule sind Individualität und Akzeptanz verankert. Die Städtische Sekundarschule Rahden zeichnet sich als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ aus. Daher war es dem Kollegium ein besonderes Anliegen, ein Angebot der Stadt Rahden zu besuchen, das aktives Handeln im Umgang mit rassistischen Äußerungen und Handlungen schult. Der Workshop „Zivilcourage zeigen – Workshop gegen rechte Hetze“ beschäftigte sich mit praktischen Impulsen für mutiges, verantwortungsvolles Handeln bei Ausgrenzung, Anfeindung oder Beleidigung. „Feindlichkeit gegenüber anderen hat besonders in unserer Schule keinen Platz. Wir sollten deshalb weiterhin großen Wert darauf legen, unsere Schülerinnen und Schüler als selbstbewusste und tolerante Menschen in die Gesellschaft zu entlassen.“, so André Dos Santos Maquina, Fachexperte und Mitarbeiter der Schule.
Eine sehr erlebnis- und aufschlussreiche Woche abschließen konnte das „Internationale Fußballturnier – Fairplay kennt keine Grenzen“ am Sonntag. Hier konnten sich einige Lehrkräfte und fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler die Bälle zuspielen.
Unabhängig von Religion, Kultur, Herkunft, Tradition, Geschlecht, Kleidung, Einkommen, Alter oder Beruf – unabhängig von allen Voraussetzungen und Vorurteilen – Der Gedanke, der ein solches Fußballturnier trägt und leben lässt, ist wohl auch der, der unsere Gesellschaft trägt und leben lässt.
Multikulturalität – Wir sind Dafür!
Hier sind alle Beiträge und Presseartikel zu finden, in denen wir über das Schulleben berichten.
Behalte den Überblick über bewegliche Ferientage, Praktika und alle wichtigen Veranstaltungen.
Finde hier deine Antworten & Anleitungen zu den häufigsten Fragen rund um Krankmeldungen und mehr.